Die Patientin hat eine rhythmische supraventrikuläre Tachykardie. In den meisten Fällen ist dies ein Vorhofflattern oder eine Reentry- Tachykardie wie zum Beispiel eine AV-Knoten-Reentrytachykardie (AVNRT).
Eine erste Therapiemöglichekit wäre beispielsweise ein Valsalva Manöver. Dies ist besonders bei beschwerdefreien/armen Patienten empfohlen. Dafür eignet sich das Pusten in eine 10 ml Spritze oder ein „Werfen auf den Rücken“ mit Hochstrecken der Beine.
Da die Patientin jedoch starke Beschwerden hat, ist dies nicht geeignet.
Stattdessen muss eine schnellere Therapie erfolgen. Wichtig ist hier, den Zustand der Patienten im Blick zu behalten. Dafür eignen sich zum Beispiel die SHIT Kriterien.
S ynkope
H ypertonie
I nsuffizienz (bekannt, periphere Ödeme?)
T horaxschmerzen
Durch diese Kriterien kann man schnell beurteilen, ob ein Patient mit einer Herzrhythmusstörungen stabil ist.
Medikamentös sollte man bei einer rhythmischen Schmalkomplextachykardie Adenosin verabreichen. Durch die kurze AV Knoten Blockierung unterbricht es die Tachykardie. In der Pause würden sich übrigens Flatterwellen zeigen, wenn es ein Vorhofflattern ist. Reagiert die Patientin nicht auf die Adenosingabe oder wird instabiler ist eine Synchronisierte Elektrische Kardioversion mittels Strom/Defibrillation indiziert.
Zu merken hier: Je instabiler desto Strom (Wenn instabil -> sofort synchronisierte Defibrillation)
Unsere Patientin konvertierte nach der Erstgabe Adenosin und war beschwerdefrei. Eine Katheterablation der zusätzlichen Leitungsbahn kann ein erneutes Auftreten der AVNRT verhindern.
Wie hat Euch das Fallbeispiel gefallen? Habt Ihr Fragen?