Eine kürzlich entlassene Patientin stellt sich in der Notaufnahme nach einer Synkope vor.
Den spannenden Case Report findest Du im letzten Beitrag.
Auf Nachfrage gibt die Patientin an, dass das Erbrochene sehr bräunlich ausgesehen habe. Der Stuhlgang habe zudem einen sehr schwarzen Eindruck gemacht. In der Blutgasanalyse bestätigt sich der Verdacht. Die Patientin weist einen Hämoglobinwert von 7,6 g/dl auf. Der Entlassungswert lag bei 12 g/dl. In der Digitalen-Rektalen-Untersuchung zeigte sich Teerstuhl. Dieser Befund in Zusammenhang mit einer neu verordneten Antikoagulation legt den Verdacht einer gastrointestinalen Blutung nahe. Bei dem Erbrochenen habe es sich daher wahrscheinlich auch um kaffesatzartiges Erbrechen gehandelt. Die Digitale-Rektale-Untersuchung ist dabei das erste Mittel um die Aktivität und potentielle Lokalisation der Blutung abzuschätzen. Hellrotes Blut deutet auf eine Blutung des unteren GI Trakts, zum Beispiel aus dem Kolon, dunkles/schwarzes Blut/Stuhl deutet hingegen auf eine Blutung im oberen GI Trakt hin, wie zum Beispiel dem Magen. Je nach Befund wird dann eine ÖGD oder Koloskopie durchgeführt. Die Diagnostik der ersten Wahl ist immer eine Endoskopie, da nur dort eine konkrete Einschätzung der Schleimhaut stattfinden kann, zudem bietet die Endoskopie die Möglichkeit einer direkten Blutungsstillung durch. Die Blutstillung kann mittels verschiedenen Methoden wie einer Argon Plasma Koagulation, einer Unterspritztung oder einem Clipping erfolgen.
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