Ein Interview zum zweiten bundesweiten PA-Kongress 2025 in Kassel mit dem Vorstand der DGPA e.V.
Nach dem erfolgreichen Auftakt in Solingen geht der bundesweite PA-Kongress in die nächste Runde – größer, fokussierter und mit deutlichem politischem Anspruch. Am 13. und 14. November 2025 trifft sich die PA-Community im Kongress Palais Kassel, um aktuelle Entwicklungen und berufspolitische Perspektiven zu diskutieren. Was erwartet die Teilnehmer:innen? Welche Themen stehen im Fokus? Und warum ist dieser Kongress mehr als nur ein Fortbildungsformat?
Wir haben mit dem Vorstand des Berufsverbands gesprochen – über die inhaltlichen Schwerpunkte, strukturellen Neuerungen und die Relevanz des PA-Kongresses 2025 für die berufliche Weiterentwicklung.
Am 13. und 14. November 2025 verwandeln wir das Kongress Palais Kassel in den Dreh- und Angelpunkt der deutschen PA-Community. Acht Säle, 15 Hands-on-Kurse – vom DaVinci-Robotiktraining bis zur sonographischen Schulterdiagnostik – sowie Plenumssitzungen mit Spitzenvertreter: innen aus Politik, Klinik und Wissenschaft garantieren zwei Tage verdichtetes Know-how und leidenschaftliche Debatte. Kurzum: ein Kongress, der nicht nur informiert, sondern Orientierung und Aufbruch zugleich ist.
Im Vergleich zum ersten Kongress in Solingen: Was hat sich verändert, was wurde weiterentwickelt? Welche Erfahrungen aus dem letzten Jahr fließen in das neue Konzept ein?
Solingen war der erfolgreiche Probelauf; Kassel wird unsere professionelle Weiterentwicklung. Wir haben das Feedback von über 450 Teilnehmenden aufgegriffen, Abläufe gestrafft, Networking-Zonen erweitert und die Praxiskurse fast verdoppelt. Neu ist auch die zweitägige Struktur – mehr Zeit für Tiefgang, mehr Raum für Mitwirkung.
Warum ist ein Kongress wie dieser relevant für Physician Assistants und das Berufsbild?
20 Jahre nach dem ersten Studiengang lautet unser Motto „Wir sind PA!“. Politische Schlagkraft entsteht dort, wo Köpfe und Kompetenzen sich real begegnen. Der Kongress bündelt unser kollektives Know-how, schafft Sichtbarkeit gegenüber Politik und Öffentlichkeit und demonstriert: Wir sind keine Randerscheinung, sondern eine tragende Säule der Versorgung.
Welche inhaltlichen Schwerpunkte setzen Sie in diesem Jahr? Können Sie uns einen Ausblick auf zentrale Themen, Vorträge oder Workshops geben?
- Versorgung 2030 – Podium mit Bundes- und Landespolitiker:innen
- Clinical Skills – 15 Kursformate von Sonografie bis Thoraxdrainage, vom DaVinci-System bis Notfallsimulation.
- Wissenschaft & Innovation – Poster-Walk und Bachelor-Award mit Publikums-Voting per QR-Code
Damit koppeln wir klinische Exzellenz eng an berufspolitische Schlagkraft.
Viele PAs und Studierende fragen sich, ob sie sich auch aktiv einbringen können: Wird es Möglichkeiten zur Mitgestaltung, Abstimmung oder Diskussion von berufspolitischen Themen geben?
Unbedingt. Offene Foren, Live-Abstimmungen per App und das Nachwuchsforum sichern Beteiligung auf Augenhöhe. Wer gestalten will, bekommt hier das Mikrofon – nicht erst, wenn alles beschlossen ist!
Ein besonders aktuelles Thema ist das neue Papier der Bundesärztekammer zum Berufsbild PA. Wird es auf dem Kongress thematisiert? Und wenn ja, in welchem Rahmen?
Ja – und zwar nicht hinter verschlossenen Türen, sondern offen, differenziert und im direkten Austausch. Das neue Positionspapier der Bundesärztekammer zum Berufsbild Physician Assistance wird in Kassel von Erik Bodendiek, Leiter der Arbeitsgruppe Physician Assistant der Bundesärztekammer, persönlich vorgestellt.
Darauf folgt eine juristische Einordnung durch Prof. Dr. Peter Hüttl, Justiziar der DGPA, Medizinjurist und langjähriger Begleiter berufspolitischer Fragen rund um Delegation und Verantwortung.
Doch wir bleiben nicht beim Papier stehen. In einem interaktiven Panel führen wir die Diskussion konsequent weiter – vom Dokument zur konkreten Umsetzung. Welche Chancen ergeben sich für die Praxis? Welche Klarstellungen sind nötig? Und vor allem: Wie gestalten wir PAs diese Entwicklung aktiv mit?
Die Teilnehmer:innen sind dabei ausdrücklich eingeladen, sich einzubringen, mitzuentscheiden und gemeinsam Zukunft zu schreiben. Denn dieses Panel ist keine Podiumsshow – es ist ein politischer Werkraum. Und Kassel ist der Ort, an dem wir gemeinsam den nächsten Schritt gehen.
Gerade für PA-Studierende ist der Austausch mit erfahrenen Kolleg*innen besonders spannend: Gibt es spezielle Formate oder Angebote für den PA-Nachwuchs?
Neben ermäßigten Tickets gibt es Mentoring-Meet-ups, Hands-on-Kurse und den Bachelor-Award.
Wer ein Abstract einreicht, erhält bei Zulassung 50 % Ticket-Refund – Forschung zahlt sich aus.
Wenn Sie auf den Kongress in Kassel blicken – was wäre für Sie ein voller Erfolg? Welche Signale möchten Sie aus Kassel in die PA-Community senden?
Wenn jeder jede Abreisende den Satz mitnimmt: „Ich bin Teil einer 20-jährigen Erfolgsgeschichte – und die nächsten 20 schreiben wir selbst.“ Wir wollen ein Signal der Geschlossenheit senden, dass Politik, Arbeitgeber und Hochschulen nicht überhören können.
Und zuletzt: Was möchten Sie all denen sagen, die noch überlegen, ob sich die Reise nach Kassel lohnt?
Kassel liegt geografisch in der Mitte des Landes – und inhaltlich genau in der Mitte aller Zukunftsfragen unseres Berufs. Wer mitreden, netzwerken und lernen will, findet hier die kompakteste Plattform des Jahres. Verzichten Sie nicht auf Ihren Platz am Tisch. Wir sind PA – und wir zählen auf Sie!