Der Hausärzteverband Baden-Württemberg möchte mit einem Konzept neue Wege gehen und stellte daher im Rahmen des 44. Hausärztinnen- und Hausärztetages das HÄPPI Konzept vor. “HÄPPI” steht dabei für “Hausärztliches Primärversorgungszentrum – Patientenversorgung interprofessionell”.
Was ist das HÄPPI Konzept?
Ein “HÄPPI” soll ein Versorgungsangebot werden, welches durch die kooperative Zusammenarbeit unterschiedlicher Berufe und durch eine hausärztliche Koordination die umfassende Grundversorgung darstellt. Durch die Koordination und Kooperation entsteht eine Gatekeeper Funktion, die Patient:innenströme optimal steuert, sodass es zu keiner Unter- oder Überlastung kommt. Zudem werden mittels digitalen Strukturen Daten optimal für die Behandlung und Kommunikation zwischen den unterschiedlichen Professionen genutzt. Für die Implementierung des Konzeptes spricht zudem, dass es sich auf bereits existierende Strukturen und Verträgen aufsetzt, so soll auch einer Zersplitterung der Versorgung entgegengewirkt werden.
Welche Ziele verfolgt das HÄPPI Konzept?
Die Ziele des HÄPPI Konzeptes sind umfassend, verständlich wenn man bedenkt, dass es viel zu verändern gibt. So soll die Versorgung mittels interprofessioneller Teampraxisstrukturen in der hausärztlichen Versorgung gewährleistet werden. Dabei sollen vor allem auch akademische nicht-ärztliche Gesundheitsberufe, wie die akademisierte VERAH und der Physician Assistant, eine Betreuung der Patient:innen leisten. Unterstützt werden die Teams dabei durch digitale Tools. Mit Hilfe der digitalen Konzepte soll eine hybride Versorgung erreicht werden. Besonderes bei der automatisierten Vorsortierung, Videosprechstunde und Zuweisung in die richtige Versorgungsebene werden die Tools unterstützen, sodass strukturierte digitale Arbeitsabläufe entstehen und die Qualität der medizinischen Betreuung verbessert wird.
Auch die Anliegen der Patient:innen sollen noch mehr in den Fokus des HÄPPI Konzeptes rücken. Die eigene Gesundheitskompetenz der Patient:innen soll durch gezielte Ansprache gestärkt werden. Der präventive Ansatz ist besonders für vulnerable Gruppen ein bedeutender Baustein. Zudem sollen über PROs (Patient-related Outcomes) Patient:innen mehr Einblicke und Informationen über Therapieeffekte und Erfolge bekommen. Auch durch die Einbindung von Umfragen werden Patient:innen an der Versorgungsform partizipieren und können Ihr Feedback geben.
Ein Konzept für die Zukunft?
Das HÄPPI Konzept zeigt, wie die ambulante Gesundheitsversorgung der Zukunft aussehen kann. Digital, interprofessionell und mit smarten Strukturen, wie Triage und Gatekeeping. Wir sind gespannt, wann die ersten HÄPPI Konzepte umgesetzt werden und wie Physician Assistants dabei eingesetzt werden.
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